Кристина Блок Bestreitet Kindesentführung vor Gericht

upday.com 3 часы назад

Am Hamburger Landgericht hat der Prozess gegen die Unternehmerin Christina Block (52) und sechs weitere Angeklagte wegen mutmaßlicher Kindesentführung begonnen. Einer der Angeklagten ist ihr Lebensgefährte, der ehemalige Fernsehmoderator Gerhard Delling (66).

Nach der Anklageverlesung wiesen die Anwälte Blocks jede Schuld ihrer Mandantin zurück. Auch Dellings Anwalt hatte die Beihilfe-Vorwürfe schon vor Beginn des Verfahrens bestritten.

Anwälte bestreiten alle Vorwürfe

Christina Block habe zu keiner Zeit einen Auftrag erteilt, ihre Kinder von dem in Dänemark lebenden Vater zurückzuholen, sagte Anwalt Otmar Kury in einem Eröffnungsstatement. Sie sei nicht schuldig und auch nicht hinreichend verdächtig.

Zugleich erhob er schwere Vorwürfe gegen den Vater der Kinder, der seiner Mandantin den Kontakt zu ihrer Tochter und ihrem Sohn jahrelang rechtswidrig verweigert und die Kinder damit geschädigt habe. Kury kündigte eine umfangreiche Erklärung Blocks an.

Verzweifelte Mutter oder Auftraggeberin

Auch ihr zweiter Anwalt, Ingo Bott, zeichnete von Block das Bild einer verzweifelten Mutter, der ihre Kinder entzogen und entfremdet worden seien. Als Tochter des Gründers der gleichnamigen Steak-House-Kette, Eugen Block, sei sie zudem prominent, so dass über den jahrelangen Sorgerechtsstreit umfangreich in einer «Schlammlawine des Boulevard» berichtet worden sei.

Aufgrund des der Familie zugeschriebenen Reichtums hätten sich auch Sicherheitsfirmen an die Blocks gewandt und ihre Hilfe angeboten. Der Anwalt äußerte die Vermutung, dass auch die Entführung der Kinder eine nicht abgesprochene Aktion gewesen sein könnte.

Gewaltsame Entführung in Silvesternacht

Der Fall, der bundesweit Schlagzeilen auslöste, lief laut Anklage so ab: In der Silvesternacht 2023/24 lauerten mehrere Männer Stephan Hensel (51) und zwei gemeinsamen Kindern von Hensel und Block in Süddänemark auf. Die Täter sollen Hensel zusammengeschlagen und die damals zehn und 13 Jahre alten Kinder in ein Auto gezerrt haben.

Im Laufe der mutmaßlichen Entführung wurde den Kindern nach Angaben der Anklage mit Klebeband der Mund verschlossen, die Tochter an den Händen gefesselt. Der Junge und das Mädchen wurden erst nach Baden-Württemberg gebracht und reisten später mit ihrer Mutter nach Hamburg.

Jahrelanger Kampf um die Kinder

Christina Block kämpft seit Jahren um ihre 2010 geborene Tochter und den 2013 geborenen Sohn. Beide Kinder leben seit 2021 bei ihrem Vater in Dänemark. Nach Ansicht der Hamburger Staatsanwaltschaft behielt Hensel sie nach einem Wochenendbesuch gemäß seinem Umgangsrecht widerrechtlich bei sich.

Die geschiedenen Eheleute haben zwei weitere ältere Kinder, von denen eine Tochter beim Vater und eine bei der Mutter lebt. Nach einem Wochenendbesuch hatte Hensel 2021 mitgeteilt, dass er die Kinder wegen «kindeswohlgefährdenden» Verhaltens der Mutter nicht zurückbringen werde.

Schwere Vorwürfe gegen Block

Laut Anklage soll Christina Block zusammen mit einem 63-jährigen Deutschen den Auftrag erteilt haben, die Kinder gewaltsam der Obhut des ebenfalls sorgeberechtigten Vaters zu entziehen. Die Anklage gegen Block und den 63-Jährigen lautet auf gemeinschaftliche schwere Entziehung von Minderjährigen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung.

Der Mutter wird zudem schwere Misshandlung von Schutzbefohlenen vorgeworfen. Für die schwere Entziehung Minderjähriger und die schwere Misshandlung Schutzbefohlener sieht das Strafgesetzbuch eine Mindeststrafe von einem Jahr vor, die Höchststrafe beträgt zehn Jahre Gefängnis.

Mehrere mutmaßliche Mittäter angeklagt

Ein 35-Jähriger, der nach eigenen Angaben die israelische und portugiesische Staatsangehörigkeit hat, soll zusammen mit fünf weiteren Männern direkt an der Entführung beteiligt gewesen sein. Sein Verteidiger kündigte an, sein Mandant werde sich zu einem späteren Zeitpunkt umfassend äußern. Seit November sitzt der Mann in Untersuchungshaft.

Ein 58-jähriger Deutscher sorgte der Staatsanwaltschaft zufolge als Leiter eines Hamburger Sicherheitsunternehmens für die Bewachung des Anwesens von Block, um eine Flucht der Kinder zu verhindern. Demselben Vorwurf müssen sich eine Frau (49) und ein Mann (55) aus Blocks Umfeld stellen.

Komplizierte Rechtslage zwischen Deutschland und Dänemark

Der Sorgerechtsstreit zwischen Block und ihrem Ex-Mann beschäftigte zuletzt auch das Bundesverfassungsgericht. Die Richter wiesen eine Beschwerde von Block ab. Im Herbst 2021 sprach das Oberlandesgericht der Mutter vorläufig das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht zu und verpflichtete den Vater zur Herausgabe der Kinder an die Mutter.

Als einziges EU-Land erkennt Dänemark Entscheidungen von Gerichten anderer Mitgliedsländer in Sorgerechtsstreitigkeiten nicht automatisch an. Ende 2021 erklärte ein dänisches Amtsgericht die Vollstreckung der deutschen Entscheidung für unzulässig. Im Februar 2023 stellte ein Gericht fest, dass die Kinder zwar widerrechtlich nach Dänemark gebracht worden seien, sie aber nicht zurückgeführt werden könnten.

Das Gericht hat in dem Prozess 37 Verhandlungstermine bis zum 23. Dezember angesetzt. In einem Verfahren mit sieben Angeklagten, vielen Prozessbeteiligten und einem komplizierten Sachverhalt sind Verzögerungen allerdings nicht ungewöhnlich.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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