Die Wirtschaftsaussichten für Russland und die Ukraine verschlechtern sich dramatisch. Das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) prognostiziert für beide Kriegsparteien einen deutlichen Konjunktureinbruch in den kommenden Jahren.
Russlands Wirtschaftswachstum soll sich 2025 im Vergleich zum Vorjahr auf zwei Prozent halbieren. Für 2026 rechnet das Institut nur noch mit einem Plus von 1,8 Prozent.
Moskauer Zentralbank bremst Wirtschaft aus
Hauptverantwortlich für den Rückgang ist die geldpolitische Vollbremsung der Moskauer Zentralbank. Mit Zinsen von 20 Prozent versucht sie, die Inflation in den Griff zu bekommen.
Die hohen Zinsen würgen die Wirtschaft ab, weil Kredite damit unerschwinglich werden und viele Bürger ihr Geld auf der Bank lassen, erklärte wiiw-Russland-Experte Vasily Astrov. «Wenig überraschend droht auch eine Pleitewelle bei Unternehmen, die teilweise auch große Konzerne und Leitbetriebe erfassen könnte.»
Ukraine kämpft mit zerstörter Infrastruktur
Für die Ukraine sieht es nicht besser aus. Die Zerstörung kritischer Infrastruktur durch russische Angriffe hinterlässt immer tiefere Spuren, so Ukraine-Expertin Olga Pindyuk.
«Auch der sich zuspitzende Arbeitskräftemangel durch die Mobilisierung für den Krieg lastet schwer auf der Wirtschaft.» Dazu kommen die Auswirkungen einer wegen Trockenheit erwartbar schlechten Ernte und das vorläufige Ende der Zollerleichterungen für Agrarexporte in die EU.
Wachstumsprognose nach unten korrigiert
Für 2025 revidierte das Institut das Wachstum im Vergleich zur Frühjahrsprognose um 0,5 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. Die Inflation im Land liegt bei 16 Prozent, entsprechend hoch sind die Leitzinsen.
Unter den 23 untersuchten Ländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa ragt beim Wachstum Polen mit je 3,5 Prozent in diesem und im nächsten Jahr heraus. Auch Bulgarien, Kroatien und Litauen können mit einem spürbaren Konjunkturplus rechnen.
Osteuropa holt gegenüber Westen auf
Viele Länder in Ost- und Südosteuropa werden 2025 und 2026 vor allem dank des privaten Konsums stärker wachsen als die Eurozone. «Ihren ökonomischen Aufholprozess gegenüber Westeuropa werden sie damit fortsetzen können», so das Institut.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.