Manuel Neuer bereitet sich auf das Halbfinale der Club-WM gegen Paris Saint-Germain vor - und das auf seine ganz eigene Art. Im WM-Camp in Orlando trainiert der Bayern-Kapitän Tischtennis mit zwei Schlägern gleichzeitig, einen in jeder Hand.
Diese Beidhändigkeit zahlte sich bereits im Achtelfinale gegen Flamengo aus. Neuer verhinderte spektakulär ein Tor der Brasilianer, indem er einen Schuss aus kürzester Distanz mit der rechten Hand abwehrte und den Ball anschließend geistesgegenwärtig mit der linken Faust aus der Gefahrenzone boxte.
Implizites Wissen durch jahrelange Erfahrung
«Das sind solche Situationen, in denen man einfach implizites Wissen hat», erklärte Neuer später im Hard Rock Stadium von Miami. Dieses stille Wissen entstehe durch Erfahrungen und trainierte Abläufe, die dann in kritischen Momenten funktionieren.
«Wichtig ist dann einfach, den Körper so anzuspannen, dass die Hand nicht nach hinten fliegt, sondern Widerstand aufbaut», beschrieb der Torwart die technischen Details seiner Parade. Leon Goretzka kommentierte begeistert den «Wahnsinns-Reflex» seines Teamkollegen.
Erinnerungen an das Champions-League-Finale 2020
Gegen PSG hat Neuer bereits Erfahrungen gesammelt. Beim Champions-League-Finale 2020 in Lissabon besiegten die Bayern den französischen Topclub mit 1:0. Neuer hielt damals alles, was die PSG-Stars Kylian Mbappé und Neymar auf sein Tor schossen.
«Das ist Wettbewerbsverzerrung», äußerte der damalige PSG-Coach Thomas Tuchel in einer Mischung aus Anerkennung und Fassungslosigkeit zur Weltklasseleistung des deutschen Torwarts. Am Samstag (18.00 Uhr/Sat.1 und DAZN) treffen beide Teams im Mercedes Benz Stadium in Atlanta erneut aufeinander.
Topform mit 40 Jahren
Nach einer verletzungsreichen Saison mit Rippenbruch und Wadenproblemen ist Neuer in seinem 40. Lebensjahr wieder auf seinem Topniveau. «Ich fühle mich sehr fit», sagte er in den USA. Bayern-Coach Vincent Kompany bestätigte: «Die Rolle von Manu in diesem Turnier ist, uns als Nummer eins so weit wie möglich zu bringen.»
Auf den Tag genau elf Jahre nach dem WM-Triumph mit der Nationalmannschaft in Brasilien könnte Neuer am 13. Juli vor den Toren New Yorks Club-Weltmeister werden. Die Halbfinal-Hürde gegen PSG scheint jedoch so hoch wie die Wolkenkratzer in Manhattan.
Respekt vor der PSG-Offensive
«Paris ist eine der stärksten Mannschaften der Welt. Sie sind verdient Champions-League-Sieger geworden», sagte Neuer anerkennend. Gegen Angreifer wie Ousmane Dembélé, Desiré Doué, Khvicha Kvaratskhelia oder Bradley Barcola wird wieder eine Sternstunde des Bayern-Kapitäns nötig sein.
Das 1:0 aus der Ligaphase daheim in München bedeute nichts mehr, findet Neuer. Dennoch traut er seinem Team einiges zu: «Ich glaube, da müssen beide Mannschaften in Topform sein, um als Sieger vom Platz zu gehen.» Sportvorstand Max Eberl lobte die Vertragsverlängerung bis 2026: «Wir haben mit Manu verlängert, weil wir wussten, dass wir einen Welttorhüter im Kasten haben.»
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.
