Bundeswehr verschickt Fragebogen: Pflicht für 18-jährige Männer ab Januar

upday.com 1 час назад
Pro Monat sollen rund 54.000 junge Leute angeschrieben werden. (Symbolbild) Julian Stratenschulte/dpa

Der Bundesrat hat am Freitag grünes Licht für den neuen Wehrdienst gegeben. Ab Mitte Januar verschickt die Bundeswehr die ersten Fragebögen an alle 18-Jährigen des Jahrgangs 2008 – rund 650.000 junge Menschen. Für Männer ist das Ausfüllen Pflicht, Frauen können freiwillig teilnehmen. Das Gesetz zur Modernisierung des Wehrdienstes tritt am 1. Januar 2026 in Kraft und wartet nur noch auf die Unterschrift von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Die Bundeswehr plant, monatlich etwa 54.000 Personen anzuschreiben. Jeder Brief enthält einen QR-Code, der zu einem digitalen Fragebogen auf www.deinwehrdienst.de führt. Die Teilnehmer geben einen 16-stelligen Code und ihr Geburtsdatum ein. Grunddaten wie Name, Geburtsdatum und Adresse sind bereits vorausgefüllt – die Meldebehörden liefern diese Informationen. Das Ausfüllen dauert laut Bundeswehr nicht länger als 15 Minuten.

Was der Fragebogen abfragt

Der digitale Bogen umfasst über 20 Fragen. Neben Bildungsabschluss und beruflicher Qualifikation werden Führerschein, Fremdsprachenkenntnisse, Körpergröße, Gewicht und eine Selbsteinschätzung der Fitness erfasst. Die Kernfrage: Wie groß ist das Interesse am freiwilligen Wehrdienst – auf einer Skala von null bis zehn. Weitere Fragen klären ab, welche Dienstdauer gewünscht ist und in welchem Bereich man dienen möchte: Heer, Luftwaffe, Marine, Cyber-Streitkräfte oder Unterstützungskräfte. Auch der frühestmögliche Starttermin wird abgefragt.

Junge Männer haben einen Monat Zeit, den Fragebogen auszufüllen. Wer die Frist verstreichen lässt, erhält eine Mahnung. Bleibt die Antwort trotz Erinnerung aus oder werden bewusst falsche Angaben gemacht, droht ein Bußgeld. Die Höhe richtet sich nach Schwere des Verstoßes und den wirtschaftlichen Verhältnissen. Das Verteidigungsministerium versichert, «mit Augenmaß vorzugehen». Falsche Angaben – etwa unrealistische Gewichtsangaben – würden spätestens bei der Musterung auffallen.

Musterungszentren und Truppenstärke

Wer Interesse bekundet und als geeignet eingestuft wird, erhält eine Einladung zur Musterung. Dafür werden 38 Standorte aufgebaut: 17 bestehende Karrierecenter der Bundeswehr und 21 neue Musterungszentren, die bis Mitte 2027 vor allem in Innenstädten entstehen sollen. Das Verteidigungsministerium teilte mit: «Für die Musterung werden perspektivisch 24 Musterungszentren und acht große Karrierecenter mit Assessment zur Verfügung stehen.» Die Kapazitäten sollen 200.000 bis 300.000 Musterungen pro Jahr ermöglichen.

Das Ziel ist klar: Die Bundeswehr will ihre Truppenstärke bis 2035 deutlich erhöhen. Derzeit dienen rund 184.000 Soldaten. Angestrebt sind 255.000 bis 270.000 aktive Soldaten sowie 200.000 Reservisten. Im vergangenen Jahr wurden etwa 25.000 neue Soldaten aus rund 53.000 Bewerbungen eingestellt. Gleichzeitig scheiden jährlich über 20.000 Soldaten aus dem Dienst aus.

Der Wehrdienst bleibt trotz der neuen Regelung freiwillig. Wer kein Interesse hat, muss nichts befürchten. Im Fragebogen wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass auch ziviles Engagement eine Option ist. Der Bundestag könnte allerdings eine «Bedarfswehrpflicht» einführen, falls die Personallage oder die sicherheitspolitische Lage es erfordert. Selbst dann bliebe das Recht auf Kriegsdienstverweigerung bestehen.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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